Bist du gelangweilt oder ausgebrannt?

Jun 20, 2022

Bist du gelangweilt oder ausgebrannt? Blog @ TeamUltim

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Bist du gelangweilt oder ausgebrannt? Wenn du auf diesen Artikel geklickt hast, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass eines von beidem auf dich zutrifft.

Was ist der Unterschied zwischen Langeweile und Burnout?

Tolstoi beschrieb Langeweile als das Verlangen nach Verlangen. Langeweile entspringt der Komfortzone. Schwere Langeweile, auch als Boreout bekannt, entsteht durch mangelnde Herausforderung oder fehlende Begeisterung im Job.

Langeweile ist oft ein Indikator für fehlendes Interesse. Ein unmotivierter Mitarbeiter kann ein ganzes Team ausbremsen – und das wirkt sich letztlich auf das gesamte Unternehmen aus. Was viele nicht bedenken: Langeweile kann in Trägheit übergehen. Ein gelangweilter Mitarbeiter bringt nicht mehr die gleiche Leistung wie früher, und nach und nach leidet die Qualität seiner Arbeit. Diese Haltung bleibt nicht unbemerkt und kann auf das gesamte Team übergreifen.

Burnout hingegen entsteht durch übermäßige Belastung – bis zur völligen körperlichen oder emotionalen Erschöpfung. Oft erkennen Betroffene erst zu spät, dass sie sich in einer Burnout-Phase befinden, bis sie in eine Depression abrutschen. Burnout bedeutet jedoch mehr als nur zu viel Arbeit. Auch schlechte Beziehungen im Job, mangelnde Klarheit oder eine unausgewogene Work-Life-Balance können Auslöser sein.

Ähnlich wie Boreout ist Burnout extrem belastend und führt zu Stress und sinkender Produktivität.

Tatsächlich sind Boreout und Burnout zwei Seiten derselben Medaille: fehlendes Engagement. Doch während einige Maßnahmen gegen das eine helfen können, sind sie beim anderen nutzlos. Arbeitgeber sollten diese Probleme frühzeitig erkennen und angehen, um die Arbeitsleistung und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu schützen.


Woran erkennst du, ob du ein Boreout oder ein Burnout hast? Und was kannst du dagegen tun?

Stelle dir eine einfache Frage: Bist du unterfordert oder überfordert?

Boreout entsteht durch mangelnde Herausforderung im Job. Wenn du das Gefühl hast, nicht genug zu tun zu haben oder keine Verbindung zu deiner Arbeit zu spüren, leidest du vermutlich unter Boreout. Hast du hingegen zu viele Aufgaben und kommst kaum hinterher, dann könnte es Burnout sein. Überlastung lässt sich nicht immer vermeiden – aber wenn die Überforderung über einen längeren Zeitraum anhält, wird es gefährlich.

Es liegt sowohl in der Verantwortung des Arbeitgebers als auch des Arbeitnehmers, diese Probleme zu bekämpfen. Arbeitgeber sollten unmotivierte Mitarbeiter mit neuen Aufgaben herausfordern, die sie aus ihrer Komfortzone holen. Das Erlernen neuer Fähigkeiten kann die Freude an der Arbeit wiederbeleben und Langeweile verhindern.

Um Burnout entgegenzuwirken, sollten Aufgaben auf mehrere Mitarbeiter verteilt werden, damit die Belastung nicht auf einer einzelnen Person lastet. Delegieren ist eine effektive Strategie, um die eigene Arbeitsbelastung zu reduzieren. Unser Artikel „Die Kunst des Delegierens“ bietet dazu wertvolle Einblicke.

Überprüfe deine mentale Gesundheit am Arbeitsplatz. In Artikeln über Burnout und Boreout wird oft über die körperlichen Auswirkungen gesprochen. Doch Gesundheit ist mehr als das – es wird Zeit, dass wir den mentalen Aspekt nicht länger ignorieren. Reflektiere deine Arbeitssituation: Ist dein Job eine Belastung für deine Psyche? Macht dich deine Arbeit unglücklich? Verspürst du Angst, wenn du an deine Aufgaben denkst? Dann könnte es sein, dass du an einem Burnout leidest.

Manche Menschen arbeiten sich so sehr auf, dass sie kaum noch Zeit zum Durchatmen haben. Viele entwickeln sogar eine ungesunde Kaffee-Gewohnheit, um den Tag zu überstehen. Laut einer Umfrage des Institute for Scientific Information on Coffee (ISIC), die in ganz Europa und Großbritannien durchgeführt wurde, gaben 29 % der Befragten an, Kaffee nur zu trinken, um sich bei der Arbeit wacher zu fühlen. Wenn du auf Koffein oder andere Mittel angewiesen bist, um deinen Job durchzuhalten, könnte das ein Zeichen für Burnout sein – mit langfristig schädlichen Folgen für Körper und Geist.

Als Arbeitnehmer solltest du keine Angst haben, Aufgaben abzugeben, wenn du dich überlastet fühlst. Achte auf ausreichend Erholung und gönne dir Zeit für dich selbst. Kein Job der Welt sollte auf Kosten deiner psychischen Gesundheit gehen.


Apropos mentale Gesundheit: Ein weiteres oft übersehenes, aber genauso ernstzunehmendes Problem ist Brownout. Dabei verliert eine Person den Sinn in ihrer Arbeit – Motivation und Begeisterung schwinden. Wer an einem Brownout leidet, sieht keine Bedeutung mehr in seiner Tätigkeit. Ähnlich wie bei Boreout oder Burnout führt das zu fehlender Bindung an den Job.

Ein Brownout ähnelt einer hochfunktionalen Depression: Nach außen wirkt die Person unauffällig, ihre Arbeit bleibt auf gewohntem Niveau – doch innerlich kämpft sie.

Unbehandelt kann ein Brownout in einen Burnout übergehen – und Unternehmen riskieren, ihre besten Mitarbeiter zu verlieren.

Egal ob Boreout, Burnout oder Brownout – es ist wichtig, frühzeitig gegenzusteuern. Führungskräfte sind nicht vor diesen Problemen gefeit – und wenn sie betroffen sind, kann sich das auf das gesamte Unternehmen toxisch auswirken. Die Lösung besteht darin, Warnsignale schnell zu erkennen und aktiv dagegen anzugehen, statt sie zu ignorieren.


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