Wenn du nach der Definition von „Arbeitsplatz“ googelst, wirst du vermutlich lesen: Ein Ort, an dem Menschen arbeiten. Danke, Captain Offensichtlich. Natürlich überrascht es nicht, dass dieser Begriff eine so trockene Definition hat – doch er wirft eine spannende Frage auf:
Was bedeutet der Arbeitsplatz für dich? Ist es einfach nur ein weiterer Ort in deinem Leben oder steckt mehr dahinter?
Der Arbeitsplatz ist NICHT einfach nur ein Ort, an dem gearbeitet wird. Er ist ein Schmelztiegel für Ideen, Meinungen und – am wichtigsten – für verschiedene Kulturen, die gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Wir leben im Jahr 2020, nicht mehr in den 1950ern. Wenn du schon einmal irgendwo angestellt warst, hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit mit jemandem aus einer anderen Kultur zusammengearbeitet.
WIE MAN SICH AN MULTIKULTURALITÄT ANPASST
Unsere Welt wird immer multikultureller. Die Migration erreicht neue Rekorde, und immer mehr Orte werden kulturell vielfältiger – dazu gehört auch der Arbeitsplatz. Ein diverses Arbeitsumfeld bietet viele Vorteile, aber um diese Vielfalt wirklich zu nutzen, müssen alle Mitarbeiter offen für Veränderungen sein. Hier sind einige Wege, wie das gelingen kann.
1. Sei offen.
Um dich an einen multikulturellen Arbeitsplatz anzupassen, musst du bereit sein, neue Ideen von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund anzunehmen und zu verstehen.
„In der Vielfalt liegt die Stärke.“ — Maya Angelou.
Löse dich von Stereotypen und Vorurteilen gegenüber anderen Kulturen. Die meisten, wenn nicht alle Klischees über Menschen aus anderen Kulturen sind schlichtweg falsch. Lass nicht zu, dass sie dein Urteil trüben oder dich davon abhalten, mit jemandem in Kontakt zu treten, nur weil er oder sie anders ist als du. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen können dir neue Wege zeigen, Probleme zu lösen, neue Strategien beibringen und dir sogar neue Arbeitsweisen näherbringen. Und wer weiß – vielleicht gewinnst du dadurch sogar eine neue Freundschaft und lernst die Welt aus einer ganz anderen Perspektive kennen.
2. Schaffe ein freundliches Arbeitsklima.
Das Ziel sollte IMMER sein, dass sich alle Mitarbeiter willkommen fühlen – unabhängig von Religion, Hautfarbe, Herkunft oder Nationalität. Stelle dir diese Fragen:
- Redest du oft über deine eigene Kultur?
- Gehört deine Kultur zur dominierenden in deinem Land?
Falls du eine dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet hast – STOPP. Es ist natürlich völlig in Ordnung, deine Kultur zu teilen. Aber wenn sie ohnehin die dominante Kultur deines Landes ist, dann sind die meisten deiner Kollegen vermutlich bereits mit ihr vertraut. Das heißt nicht, dass du dich zurückhalten sollst – aber versuche, eine Atmosphäre zu schaffen, in der auch Mitarbeiter aus anderen Kulturen sich wohlfühlen und ihre eigene Perspektive einbringen können.
3. Fördere den Teamgeist.
Gemeinsame Aktivitäten fördern den Zusammenhalt – und das muss nichts Aufwendiges sein. Selbst ein gemeinsames Mittagessen kann bereits einen Unterschied machen. Wenn Mitarbeiter ein gutes Verhältnis zueinander haben, wird sich das positiv auf ihre Einstellung zur Arbeit auswirken. Das kommt jedem Unternehmen zugute – denn wer sich nicht ausgegrenzt fühlt, arbeitet motivierter und engagierter.

Wie bereits erwähnt, bringt ein vielfältiges Arbeitsumfeld viele Vorteile mit sich. Hier sind einige davon:
1. Du lernst ständig Neues.
Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund haben oft eine andere Denkweise. Sie sehen Dinge aus einer anderen Perspektive. Unternehmen können davon profitieren, indem sie neue organisatorische Strategien kennenlernen und Mitarbeiter neue Arbeitsweisen übernehmen, die ihre Produktivität steigern.
2. Mehr Kundschaft.
Ein multikulturelles Unternehmen kann seinen Kundenstamm erheblich erweitern. Firmen, die sich als offen und vielfältig präsentieren, werden von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund als sichere und einladende Orte wahrgenommen. Dadurch gewinnen sie nicht nur neue Kunden, sondern profitieren auch von positiver Mundpropaganda.
3. Du wirst weltoffener.
Je mehr Zeit du mit Kolleg:innen aus verschiedenen Kulturen verbringst, desto mehr lernst du über ihre Sichtweisen und Hintergründe. Dadurch wächst deine Wertschätzung für kulturelle Unterschiede – und du verabschiedest dich ganz automatisch von Stereotypen.
Multikulturalität ist nichts, wovor man Angst haben muss – im Gegenteil, sie sollte mit offenen Armen empfangen werden. Um mit unserer sich ständig verändernden Welt Schritt zu halten und als Gesellschaft wirklich voranzukommen, müssen wir auch unsere eigene Denkweise weiterentwickeln und anderen mit Offenheit begegnen.
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