Begeisterung oder Erfahrung – was würdest du wählen?

Jun 23, 2020

Begeisterung oder Erfahrung – was zählt mehr? Blog @ TeamUltim

Foto von John Moeses Bauan via Unsplash

Talent scheint eine weltweite Währung im Bewerbungsprozess zu sein. Als Interviewer suchst du nach Talenten, die dein Unternehmen voranbringen, und als Bewerber versuchst du zu zeigen, dass du die notwendigen Fähigkeiten für den Job mitbringst. Talent wird oft als heiliger Gral der Karriere angesehen, der viele Türen öffnet.

Aber was, wenn du dich zwischen zwei gleich talentierten Personen entscheiden müsstest – jedoch mit einem großen Altersunterschied?

Es gibt wahrscheinlich zwei Perspektiven: Die einen sagen, dass die Energie und Begeisterung eines jüngeren Bewerbers wertvoller ist, während andere argumentieren, dass die Erfahrung und Reife eines älteren Kandidaten den entscheidenden Unterschied macht. Überraschenderweise haben beide Seiten gute Argumente.

Ein junges, unerfahrenes Talent einzustellen, kann herausfordernd sein – aber auch äußerst lohnenswert.

Junge Erwachsene sind oft voller Tatendrang und wollen die Welt verändern. Sie sind offen, leidenschaftlich und bereit, zu lernen. Dank dieser Energie lässt sich die Lücke zwischen den für den Job benötigten Fähigkeiten und der fehlenden Erfahrung meist schnell schließen.

Ein großer Vorteil jüngerer Talente ist ihr natürlicher Umgang mit Technologie. Sie sind mit digitalen Medien, dem Internet und sozialen Netzwerken aufgewachsen – sie sind Digital Natives und müssen nicht erst im Umgang mit Tools geschult werden, die sie längst im Alltag nutzen.

Zudem bringen junge und unerfahrene Bewerber keinen Ballast aus vorherigen Arbeitsmustern mit. Dadurch können sie sich flexibler an den Workflow eines Unternehmens anpassen oder bestehende Prozesse hinterfragen und neue Perspektiven einbringen.

Andererseits hat es auch große Vorteile, eine erfahrene Fachkraft einzustellen. Es ist unbestreitbar, dass Kandidaten mit fundierten Kenntnissen und Branchenwissen auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind. Sie verfügen über wertvolle Kontakte und Lösungen. Sie hatten bereits Gelegenheit, Fehler zu machen und daraus zu lernen – und bringen so Best Practices mit.

Erfahrene Mitarbeiter sind oft selbstbewusster und stressresistenter. Sie können dieses Wissen an jüngere Kollegen weitergeben und so zur Stärke des Teams und zur Unternehmenskultur beitragen.

In manchen Fällen kann Erfahrung viel Zeit sparen. Ein aussagekräftiger Lebenslauf mit relevanten Stationen sagt oft mehr über einen Kandidaten aus als ein Anschreiben eines frischgebackenen Absolventen oder Berufseinsteigers.

„Es ergibt keinen Sinn, kluge Leute einzustellen und ihnen dann zu sagen, was sie tun sollen. Wir stellen kluge Leute ein, damit sie uns sagen, was wir tun sollen.“ — Steve Jobs.

Diesen Satz hast du bestimmt schon unzählige Male auf LinkedIn oder Facebook gesehen, aber er ist in jedem Einstellungsprozess von Bedeutung. Am Ende geht es darum, die richtige kluge Person für dein Unternehmen zu finden – unabhängig von Alter, Erfahrung, Geschlecht oder Hautfarbe.

Diese richtige Person könnte jemand sein, der bereits zahlreiche Deals abgeschlossen, Verträge unterzeichnet oder andere messbare Erfolge erzielt hat – jemand, der genau weiß, wo er ansetzen muss, um ein Projekt erfolgreich zu leiten. Aber genauso gut könnte es ein Neuling sein, der bestehende Prozesse hinterfragt und eine frische, einzigartige Perspektive bietet.

Es versteht sich von selbst, dass Motivation der Schlüssel ist. Sie ist der Treibstoff, den alle Kandidaten neben ihrem Talent brauchen.

Lass dich nicht von Vorurteilen gegenüber jüngeren oder älteren Bewerbern beeinflussen. Befreie dich von gängigen Annahmen und gib motivierten und engagierten Persönlichkeiten eine faire Chance.


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