Falls du jemals in einer Führungsposition warst, hast du dich bestimmt schon gefragt, ob deine Mitarbeiter taub sind. Du hast ihnen ihre Aufgaben klar zugewiesen, du hast dich mehrfach wiederholt – und trotzdem wird die Arbeit nicht erledigt. Ein Team zu führen ist bereits eine anspruchsvolle Aufgabe – man hat es mit starken Persönlichkeiten, unterschiedlichen Meinungen und manchmal auch schwierigen Einstellungen zu tun.
Doch hier liegt oft das Missverständnis: Du musst deine Mitarbeiter nicht „managen“. Ein Unternehmen sollte als Team funktionieren. Lies weiter, um herauszufinden, warum deine Angestellten nicht immer tun, was du sagst.
1. Sie kennen dich nicht.
Viele Führungskräfte sind so auf ihre Ziele fokussiert, dass sie ihr Team dabei aus den Augen verlieren.
„Die Stärke des Teams ist jedes einzelne Mitglied. Die Stärke jedes Mitglieds ist das Team.“ — Phil Jackson.
Wenn dein einziger Fokus dein Unternehmen ist und nicht dein Team, werden deine Mitarbeiter das schnell merken. Sie werden dich nicht als authentische Führungskraft wahrnehmen und nur noch mechanisch arbeiten – also nur das tun, was von ihnen verlangt wird, ohne Eigeninitiative zu zeigen. Am Arbeitsplatz kommen viele verschiedene Persönlichkeiten zusammen, und nicht jede Führungsmethode funktioniert für jeden gleich gut. Deshalb ist es wichtig, deine Mitarbeiter kennenzulernen. Wenn du ihre Motivation, ihre Stärken und die Faktoren verstehst, die ihre Leistung beeinflussen, kannst du sie gezielt fördern. Sobald ein Mitarbeiter merkt, dass sein Chef sich wirklich für ihn interessiert, verbessert sich meist auch die Qualität seiner Arbeit.
2. Du führst mit Macht und Angst.
Viele Arbeitgeber glauben, dass es ihre Mitarbeiter dazu bringt, härter und schneller zu arbeiten, wenn sie sie von oben herab behandeln. Doch das Gegenteil ist der Fall. Herablassende Kommunikation führt nicht zu mehr Leistungsbereitschaft, sondern zu Widerwillen und Frustration. Außerdem entsteht so ein toxisches Arbeitsumfeld. Ein diktatorischer Führungsstil kann schwerwiegende Folgen für dein Unternehmen haben – im schlimmsten Fall führt er dazu, dass deine Mitarbeiter kündigen und du am Ende ohne Team dastehst.
Ein Beispiel dafür ist das „Bully A Plant“-Experiment der Firma IKEA. Um die schädlichen Auswirkungen negativer Worte zu demonstrieren, stellte das Unternehmen zwei identische Pflanzen auf. Schüler wurden angewiesen, eine Pflanze mit positiven Kommentaren zu loben und die andere zu „mobben“. Nach 30 Tagen begann die „gemobbte“ Pflanze zu welken, während die andere gesund blieb.

IKEA Bully Plant Experiment
3. Du motivierst sie nicht.
Wenn ein Mitarbeiter nicht die gewünschte Leistung bringt, hinterfragen viele Führungskräfte die Person – aber selten sich selbst. Doch oft fehlt es den Mitarbeitern einfach an Motivation. Motivation ist für Angestellte so wichtig wie Wasser für Pflanzen – sie ist UNVERZICHTBAR.
Wie kannst du also deine Mitarbeiter motivieren? Fördere spielerischen Wettbewerb, belohne gute Leistungen und zeige Dankbarkeit, wenn jemand einen guten Job gemacht hat. Beziehe dein Team in Entscheidungen ein und hole ihre Meinungen ein. Dadurch fühlen sich Mitarbeiter wertgeschätzt und inspiriert, sich noch mehr zu engagieren. Gib ehrliches Feedback, aber sei dabei respektvoll – das ist entscheidend für eine gesunde Unternehmenskultur.
All diese Maßnahmen lösen eine positive Kettenreaktion aus: Ein gesundes Arbeitsumfeld sorgt für motivierte Mitarbeiter – und motivierte Mitarbeiter steigern die Produktivität deines Unternehmens. Am Ende sind nicht nur deine Mitarbeiter glücklicher, sondern auch dein Geschäftskonto.
Kein Job ist einfach – aber kein Job sollte unnötig schwer sein. Deshalb ist dein Team so wichtig. Höre deinen Mitarbeitern zu, schaffe ein positives Arbeitsumfeld und motiviere sie so oft wie möglich. Ein Team zu führen bringt Herausforderungen mit sich, aber mit den richtigen Methoden kann es deutlich stressfreier sein.
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