Die Kunst des Delegierens

May 16, 2021

Die Kunst des Delegierens. Blog @ TeamUltim

Foto von Steven Lelham via Unsplash

Wenn du an eine großartige Führungskraft denkst, welche Eigenschaften fallen dir ein? Eine Führungskraft strahlt Selbstbewusstsein aus, hat eine klare Vision, besitzt ausgezeichnete Zuhörfähigkeiten – und die Liste geht weiter. Doch vor allem ist eine gute Führungskraft jemand, der Aufgaben und Verantwortlichkeiten an sein Team delegieren kann, ohne zu mikromanagen oder als Tyrann zu wirken. Dieser einfache, aber entscheidende Aspekt der Führung kann über den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden.

Delegieren bedeutet mehr, als einfach nur Arbeit an andere weiterzugeben. Es geht darum, die Arbeitslast sinnvoll aufzuteilen, um Überforderung zu vermeiden. Durch kluges Delegieren werden nicht nur Aufgaben effizienter bewältigt, sondern auch Vertrauen und Produktivität im Team gesteigert. Hier sind einige Tipps, wie du Aufgaben und Verantwortlichkeiten erfolgreich delegieren kannst.


1. Kommuniziere mit Autorität.

Als Führungskraft musst du sicherstellen, dass dein Team dir zuhört. Sei klar in deinen Erwartungen und Zielen und kommuniziere deutlich, was du erreichen möchtest. Sei bestimmt, aber nicht unhöflich, wenn du Aufgaben zuteilst, und lege klare Fristen fest, damit Mitarbeitende nicht in Versuchung geraten, die Arbeit aufzuschieben. Jede Führungskraft sollte sich der natürlichen Autorität ihrer Rolle bewusst sein und diese verantwortungsbewusst einsetzen.

Zum Beispiel: Warte nach der Delegation einer Aufgabe nicht darauf, dass dein Team sich bei dir meldet. Übernimm selbst die Initiative, frage aktiv nach Fortschritten und gib ehrliches Feedback.

2. Nutze die richtigen Tools.

Du kannst keine Aufgabe delegieren, ohne sicherzustellen, dass deine Mitarbeitenden die nötigen Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung haben. Achte darauf, dass die betroffenen Personen über alle erforderlichen Mittel verfügen, um ihre Aufgabe erfolgreich auszuführen. Falls jemand mit einem bestimmten Tool oder einer Software nicht vertraut ist, biete eine kurze Schulung an und stelle sicher, dass sich die Person sicher genug fühlt, um selbstständig damit zu arbeiten.

3. Lass los.

Viele Führungskräfte haben Schwierigkeiten damit, Verantwortung abzugeben. Entweder sind sie überzeugt, dass sie die Aufgabe selbst besser erledigen können, oder sie haben Schwierigkeiten, sich aus Prozessen herauszuhalten, weil sie ihrem Team nicht vollständig vertrauen. Doch die Wahrheit ist: Kein Mensch kann alles alleine erledigen – schon gar nicht in einem Unternehmen.

Erinnere dich daran, warum du dein Team überhaupt eingestellt hast: Du brauchst Unterstützung, und dein Team kann dir nur helfen, wenn du es auch zulässt. Konzentriere dich auf das Endziel. Jeder Mitarbeiter hat seine eigene Arbeitsweise – das macht dein Team einzigartig. Als Führungskraft solltest du dich nicht auf den Prozess fixieren, sondern auf das Ergebnis. Bist du mit der Arbeit zufrieden? Hat der Mitarbeitende das erreicht, was du dir vorgestellt hast?

4. Wähle die richtigen Personen.

Es ist essenziell, dein Team gut zu kennen. Je besser du die individuellen Stärken, Fähigkeiten und Arbeitsstile deiner Mitarbeitenden verstehst, desto gezielter kannst du Aufgaben verteilen.

Wenn jemand erst seit einer Woche im Unternehmen ist, würdest du ihm nicht sofort eine verantwortungsvolle Aufgabe übertragen, für die Erfahrung nötig ist. Das wäre weder fair gegenüber dieser Person noch hilfreich für dein Unternehmen. Stattdessen würdest du jemanden wählen, der bereits mehr Erfahrung hat und sich mit den Abläufen auskennt.

Außerdem ist es oft sinnvoller, Aufgaben an kleine Teams statt an Einzelpersonen zu delegieren. So wird Teamarbeit gefördert – und wer weiß, welche großartigen Ideen entstehen, wenn mehrere Köpfe zusammenarbeiten?


Jeder kann eine Führungskraft sein – aber nicht jeder kann eine gute Führungskraft sein. Delegieren klingt vielleicht einfacher, als es ist, und es ist völlig normal, dabei auf Herausforderungen zu stoßen. Wichtig ist, klar zu kommunizieren, die richtigen Werkzeuge bereitzustellen, die passenden Mitarbeitenden auszuwählen – und dann loszulassen und dem Team zu vertrauen. Wenn du das beherrschst, kann wahre Magie geschehen.


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